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DB6R Delirio
in aktuelle Modelle - neue Modelle 01.04.2011 19:48von achim • Administrator | 594 Beiträge
Hallo zusammen,
um am Thema Bimota zu bleiben, habe ich mir gedacht einmal eure Erfahrungen mit den aktuellen Bikes von Bimota kennen zu lernen.
Ausgangspunkt sei ein Test aus Motorrad 12/2008, den ihr wegen seiner Länge (sicher kennen ihn auch die meisten von euch) hinter dem Spoiler findet.
Mich würden eure Erfahrungen mit dem Modell interessieren. Hat der Test den Alltagsgebrauch oder Privatgebrauch einer DB6 getroffen. Welche persönlichen Erfahrungen habt ihr gemacht ? Was kann oder sollte man an der DB6 verbessern ?
Sicher fällt euch noch mehr ein, was man schreiben kann, nur zu, ihr seid eingeladen.
Grüße
Achim
(Quelle:Motorrad 12/2008 -> Link zum Original Test in Motorradonline)
Test Bimota DB6R Delirio
Italienischer Edelstoff
Wer 22000 Euro in einen Traum von Motorrad verwandeln will, wird bei Bimota fündig. Mit der DB6R Delirio bauen die Rimineser ein Spaßmobil für Gutbetuchte.
Ein 90-PS-Motorrad für 21953 Euro? Verrückt? Nein, Bimota. Italienischer Edelstoff für Menschen mit viel Sinn fürs Besondere. Aber lassen wir das Geld mal außen vor. Vergessen wir, dass es für so viel Kohle eine brandneue Honda Fireblade plus eine Ducati Monster 696 gäbe. Mit Vernunft braucht man einer Bimota nicht zu begegnen. Sondern mit Herzblut. Und Freude am ungewöhnlichen Design, an der brillanten handwerklichen Ausführung und einem Klang, den Großserienhersteller auf keinen Fall mehr über die Hürden der EG-Zulassung bekommen würden. Wie das beim Beschleunigen kehlig röhrt, im Schiebebetrieb lüstern brabbelt und im Leerlauf satt vor sich hin bollert, gigantisch. V2-Sounddesign vom Feinsten.
Leistungsmäßig hat die Klangorgie nichts gebracht. Eine dezenter auftretende Ducati Hypermotard mit dem gleichen 1100er-Motor schiebt zwei PS mehr Richtung Hinterrad. Dennoch vermisst man auf Landstraßen nichts. Zwischen 3000 und 7000 Umdrehungen fühlt sich der V2 pudelwohl, bietet spontanen Biss und leistet genug, um wirklich flott unterwegs zu sein. Zumal das weit gespreizte, etwas lang übersetzte und gut schaltbare Sechsganggetriebe immer die passende Fahrstufe parat hält. Schalten macht Spaß mit der DB6R, die Gänge hoch geht das zur Not auch ohne Kupplung, nur mit einer kurzen Zugkraftunterbrechung. Runterschalten mit Zwischengas zaubert die schönsten Klangkaskaden aus den beiden Auspuff-Endstücken. Und damit kommen wir zum Kern der Geschichte.
Kurvenjagd
Wie kaum eine andere wirbelt die Bimota über die Landstraße. Die vollgetankt 195 Kilogramm leichte, gertenschlanke italienische Schönheit lässt sich brutal durch die Kurven jagen. Wofür der Name Bimota in den 80er Jahren stand – exzellente Fahrwerke –, das verkörpert wieder die neue DB6R. Und setzt sie weit über die bereits oben erwähnte Ducati. Eine überragende Handlichkeit, trotzdem ein sattes Fahrgefühl. Neutral in jeder Schräglage, gleichwohl stur geradeausfahrend. Gute Rückmeldung, genügend Schluckreserven selbst auf schlechten Belägen. Und dass diese ganzen tollen Eigenschaften von einem wirklich hübsch verarbeiteten und einzigartig aufwendigen Gitterrohrfahrwerk mit herrlich fetter Gabel und filigraner Gitterrohrschwinge hervorgezaubert werden, passt in die langjährige Tradition der Firma.
Aber wie schon immer bei Bimota, steht der wirklichen Perfektion manches entgegen. Am Schlimmsten: die Sitzbank. Was erlauben Robbiano? Der Bimota-Designer kann kein Motorradfahrer sein. Er baut das kürzeste Sitzbänkchen der Welt. Wer soll sich darauf wohlfühlen? Kombiniert mit dem unglücklich geformten Tank, wird aus Fahrspaß schnell Dauerschmerz. Etwas weniger schlimm: die Trockenkupplung. Deren Rasseln mag ja ganz lustig sein, die hohen Handkräfte und das nervige Rupfen beim Einkuppeln sind es definitiv nicht. Zumal die DB6R im ersten Gang blitzschnell auf dem Hinterrad steht. Noch akzeptabel: das Federbein, dessen Druckstufendämpfung ganz zugedreht werden muss, um auch bei länger Fahrzeit noch gut zu dämpfen. Denn es sitzt leider direkt über dem Krümmer des stehenden Zylinders und heizt sich sehr stark auf.
Genug genörgelt. Den hübsch geklemmten, konifizierten Lenker in die Hände genommen und herzhaft Gas gegeben. Und die 21953 Euro? Dafür gibt es in manchen Läden gerade mal eine Uhr, die defintiv nur zum Anschauen taugt.
Plus/Minus
Plus
- Leistung kommt sauber in der Mitte
- Fahrwerk sehr handlich und neutral
- Verarbeitung liebevoll bis ins Detail
Minus
- Trockenkupplung rupft, geht schwer
- Sitzbank zu kurz
- Kaltlauf schlecht, springt schwer an
Technische Daten Bimota DB6R Delirio
Motor
Luftgekühlter Zweizylinder-Viertakt-90-Grad-V-Motor, je eine oben liegende, zahnriemengetriebene Nockenwelle, zwei Ventile pro Zylinder, desmodromisch betätigt, Nasssumpfschmierung, Einspritzung, geregelter Katalysator, Lichtmaschine 520 W, Batterie 12 V/10 Ah, mechanisch betätigte Mehrscheiben-Trockenkupplung, Sechsganggetriebe, O-Ring-Kette.
Bohrung x Hub 98,0 x 71,5 mm
Hubraum 1079 cm³
Nennleistung 70,0 kW (95 PS) bei 7000/min
Max. Drehmoment 103 Nm bei 5500/min
Fahrwerk
Gitterrohrrahmen aus Stahl, Motor mittragend, Upside-down-Gabel, Ø 50 mm, verstellbare Federbasis, Zug- und Druckstufendämpfung, Gitterrohrschwinge aus Stahl, Zentralfederbein, direkt angelenkt, verstellbare Federbasis, Zug- und Druckstufendämpfung, Doppelscheibenbremse vorn, Ø 320 mm, Vierkolben-Festsättel, Scheibenbremse hinten, Ø 220 mm, Zweikolben-Festsattel.
Alu-Gussräder 3.50 x 17; 5.50 x 17
Reifen 120/70 ZR 17; 180/55 ZR 17
Bereifung im Test Continental Race Attack
Maße+Gewichte
Radstand 1425 mm, Lenkkopfwinkel 66,0 Grad, Nachlauf 100 mm, Federweg v/h 120/130 mm, Sitzhöhe* 840 mm, Gewicht vollgetankt* 195 kg, Zuladung* 165 kg, Tankinhalt 17,0 Liter
Garantie zwei Jahre
Farbe Weiß
Preis 21658 Euro
Nebenkosten 295 Euro
Messwerte
Fahrleistungen
Beschleunigung
0–100 km/h 3,6 sek
0–140 km/h 6,2 sek
0–200 km/h 17,6 sek
Durchzug
60–100 km/h 4,5 sek
100–140 km/h 4,2 sek
140–180 km/h 5,7 sek
Tachometerabweichung
Effektiv (Anzeige 50/100) 47/95 km/h
Anmerkung by Admin:
aktuelle Listenpreise:
Sport naked - DB6 E biposto: VK € 18.990,00
Sport naked - DB6 RE biposto: VK € 20.660,00

Hallo Achim,
dann will ich mal meine Erfahrungen zum Besten geben. Gekauft habe ich die DB 6 (Bj. 2008) gebraucht aus 2. Hand mit 7.000 km. Neu wäre mir dieses Motorrad einfach zu teuer, der Wiederverkaufswert ist ja nicht besonders, siehe aktuelle Angebote bei mobile.de.
Das Motorrad ist schon sensationell, keine Frage. Der Antrieb ist ohnehin für mich das Maß der Dinge (Ich habe noch eine Ducati) und das Fahrwerk zweifelsfrei ohne jeglichen Tadel. Auf der Landstrasse gibt es so gut wie nichts (bei entsprechender Fahrweise) was mithalten kann. Das Durchbrettern von Kurven in größter Schräglage …. kein Problem, die DB6 gibt Sicherheit!
Ein paar Dinge nerven aber dann doch: Ich habe große Probleme mit heftigstem Ruckeln beim Konstantfahren unter 4.000 U/min. Konstant 50 oder 70 zu fahren ist total nervenaufreibend und vermiest schon ziemlich die Freude. Besonders heftig ist es, wenn sie dann noch im niedrigen Dehzahlbereich einfach ausgeht …
Die Verarbeitung ist aus meiner Sicht auch nicht wirklich perfekt. Für ein Motorrad in dieser Preisklasse sollten die Spaltmasse der verschiedenen Kunststoff-Bauteile einfach besser sein. Auch die Verkabelung ist nicht wirklich sauber und hochwertig ausgeführt.
Der Halter für die Sozius-Polsterabdeckung ist ein Witz, ein einfacher Plastik-Hacken. kKein Wunder wenn der nach einiger Zeit der Benutzung einfach abbricht (ist mir letzte Woche geschehen).
So, das war genug gemeckert ;-) Die DB 6 ist ansonsten eine phantastisches Motorrad, welches jede Menge Fahrfreude vermittelt, ich habe den Kauf bisher zu keinem Zeitpunkt bereut!
Michael

so, die ersten 1'800km sind auf der Uhr...
Der erste Eindruck hat sich absolut bestätigt: die bimota DB6RE ist der absolute Hammer!!!
Habe letzte Woche an einem Tag über 400km abgespult und bin dabei über drei (Hoch-)Alpenpässe gedüst. Und ein Düsen ist es gewesen... Trotz fast nur noch der Hälfte der Leistung gegenüber meiner F4 war ich vom Gefühl her nicht langsamer. Auch die beiden Italiener, welche auf gerader Strecke mal schnell über 130 Sachen drauf hatten (während ich aufgrund der extrem hohen Bussen in der Schweiz bei 100 km/h zudrehte), konnten nie wegfahren. In den Bereichen Bremszone und Kurvengeschwindigkeit sind die 97PS mit diesem Leichtgewicht den meisten Bikes überlegen. Auch im Schwarzwald beim sportlichen Fliegen ist das Motorrad voll mit bei der Sache, wobei die früheren Geschwindigkeiten von über 130km/h aber nicht mehr drin sind.
Der auf den ersten Blick zu kurze und unkomfortable Sattel zeigt sich bei beschwingtem, sportlichen Fahren als absolut perfekte Schnittstelle zum Motorrad. Genau so wie die Sitzposition, welche als sensationell passend zu bezeichnen ist.
Der Motor hat Druck genug von unten raus und muss nur bis zum maximalen Drehmoment bei 6'500 Touren gedreht werden, das reicht vollkommen um schnell und sportlich im (mehr oder weniger) legalen Bereich fahren zu können. Einzig der Auspuffsound könnte besser sein (was die Monster 1100 Evo beweist). Auch die Bremsen sind der leichten Fuhre in allen Belangen gewachsen und der Druckpunkt hat sich auch in den untersten Haarnadel-Kurven der Pässe nicht bewegt. Und dabei benutze ich die Hinterradbremse gar nicht.
Das Fahrwerk ist - verglichen mit der F4 - den Supersportlern fast ebenbürtig, wobei mit den 2CT von Michelin das Mopped etwas zu kippelig wird. Da fehlt mir die stoische Ruhe einer MV. Herrlich ist dafür das von-selber-Einlenken, wobei ich noch nicht das Vertrauen habe wie mit meiner alten 748 oder der F4. Aber ansonsten funktionieren die Fahrwerkskomponenten hart, aber sehr gut.
Bei den negativen Punkten kann ich mich Michael nur anschliessen: das Konstantfahrruckeln ist ziemlich mühsam. Innerorts muss ich entweder im zweiten knapp 3'800RPM oder dann im dritten Gang unter 3'000RPM fahren, damit es etwas im Rahmen bleibt. Zwischen 3'000 und 3'500 ist es kaum auszuhalten. Ausgegangen ist sie mir nur ein Mal in diesem Bereich, das könnte aber auch eine klebende Kupplung gewesen sein.
Sie schwitzt seit Beginn weg etwas Öl im Bereicht eines Kabels, wobei dies auf eine undichte Dichtung zurückzuführen sei. Die offen liegenden Kabel sind echt bei der Preisklasse ein sehr schlechter Punkt; ich habe diese jedoch alle selber mit Tape umwickelt.
Ach ja, und der Soziussitz-Haken ist bei mir auch gebrochen.
Während des Aufstieges zum Brünig dachte ich, es ist das beste Motorrad auf dem ich je sass! Und das sagt dann, glaube ich, alles...
Marcel

Mein Beitrag - OHNE WORTE!
http://www.youtube.com/watch?v=gzn4-STSao0

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